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.Männer mit zerschundenen Gesichtern.Geschöpfe in Nachthemden, die die Flure entlanggeschoben wurden.Die Arm- und Beinamputierten und die Stummen.Die Krankenstationen in Harefield waren nur schummrig beleuchtet gewesen, doch er hatte gespürt, wie die bandagierten Geschöpfe ihn mit ihren flehenden Blicken beobachteten, wenn er vorbeiging.Er hatte gehört, dass die Ärzte ihnen Blechmasken anpassten, auf denen die weggerissenen Gesichter – Augen, Nasen, Kinn, Wangen, Ohren – nachgebildet und aufgemalt waren, und der Gedanke, dass die Männer in Abbilder ebenjener Maschinen verwandelt wurden, die sie verstümmelt hatten, entsetzte ihn.Sadie holte ein Messingrohr hervor, das er als zusammengeschobenes Teleskop identifizierte.Geschickt zog sie es auseinander, legte sich auf den Bauch, ließ den Blick minutenlang über den Ort schweifen und gab alle paar Sekunden ein Knurren von sich, wenn sie etwas erkannte.Dann reichte sie Quinn das Teleskop, der es an sein rechtes Auge hielt.Es dauerte einen Augenblick, bis er sich an das schwindelerregende Gefühl gewöhnt hatte, die Welt so stark vergrößert und massig zu sehen.Er sah ein verschwommenes Licht, das Rad eines Fahrrads.Einen schlaffen Union Jack an einer Fahnenstange.Der Mond schien auf das Dach von Sullys Schmiede in der Gully Road.Auf der Straße vor dem Mail Hotel standen drei Männer unter einer Gaslaterne.Einer von ihnen beugte sich lachend vor, um sich auf den Schenkel zu schlagen.Natürlich drang kein Geräusch an Quinns Ohr.Ein anderer Mann stürzte sein Bier hinunter und ging mit schlingerndem Gang wieder hinein, und er hätte ihn wohl für betrunken gehalten, wenn ihm nicht aufgefallen wäre, dass er ein Holzbein hatte.Sadie stand auf und streifte sich das Gras vom Kleid.»Komm«, sagte sie, schnappte sich das Teleskop und steckte es in ihre Umhängetasche.Ohne etwas zu sagen, trotteten sie im feuchten Schatten der Kiefern, umrundeten ein offenes Feld, schlichen über eine Koppel und tauchten in die leeren Straßen dieses Ortes voller Witwen ein.Sadie führte ihn das untere Ende der Main Street entlang, wo sie gewissermaßen im Nichts auslief.Sie durchquerten den Obstgarten neben der anglikanischen Kirche.Sadie wartete, bis er durch den Drahtzaun gekrochen war, dann nahm sie seine Hand und lächelte, zwei Gesten, die in ihm eine schier unerträgliche Freude auslösten.Ihm war nach Lachen zumute.Ihre Hand lag heiß, klein und wild in seiner eigenen.Der Obstgarten war vom Geruch überreifer Früchte erfüllt.Obwohl er nicht wusste, was sie vorhatten, hatte er zum ersten Mal seit Jahren Spaß.Hand in Hand arbeiteten sie sich vor – über einen weiteren Zaun, über den staubigen Schulhof und über die Church Street in die weitläufigen Gärten an der Orchard Street.Quinn hörte das Geflatter von Hühnern.Die Grillen stellten ihr Zirpen ein, als sie vorbeischlichen.Dann über die Fletcher Street und durch einen weiteren Zaun.Sadie ging in die Hocke und legte den Finger auf die Lippen.Quinn kauerte sich neben sie und wurde sofort von einem eindringlichen Duft überwältigt.Sie befanden sich unter einem Apfelbaum, und der Boden war mit Blumen und Obst übersät.Quinn streifte sich ein Spinnennetz aus dem Gesicht und spähte in die Dunkelheit.Hinter dem schützenden Apfelbaum lag eine Rasenfläche, die reifgrau im Mondschein leuchtete.Einen Augenblick später sah er das blasse Geländer einer Hintertreppe und das Funkeln eines Fensters hinter einer sich bauschenden Olearie.Einen weißen Stuhl auf der Veranda.Er drehte sich zu Sadie um.»Wo sind wir? Was wollen wir hier?«Sie gab keine Antwort.Stattdessen schlich sie am Rasen entlang auf das Haus zu, wobei sie sich am verwilderten Blumenbeet orientierte.Quinn folgte ihr.Auf der Veranda blieben sie wieder stehen.»Hier wohnt jetzt Mrs.Higgins«, erklärte ihm Sadie.»Aber sie spielt heute im Pfarrhaus Bridge.« Sadie schlich weiter, öffnete die Hintertür, winkte Quinn, ihr zu folgen, und schlüpfte geschmeidig ins Haus.Quinn blickte sich um.Er war nervös.Das Kreuz auf seiner Brust juckte.Irgendwo in der Nähe, vielleicht nur ein paar Häuser entfernt, bellte ein Hund.Das Schlagen einer Fliegengittertür, dann Stille.Er betrat das kühle Haus, schloss hinter sich die Tür und wartete, um sich auf die neue Dunkelheit einzustellen.In Mrs.Higgins’ Haus roch es nach Holzpolitur und vertrockneten Rosen.Sadie kam aus dem Dunkeln, nahm seine Hand und führte ihn den Flur entlang.Auf einer Anrichte klapperte Geschirr, als sie daran vorbeigingen.Inzwischen hatten sich Quinns Augen an die Finsternis gewöhnt.Auf dem Kaminsims standen mehrere Fotos in Silberrahmen.Sadie zog ihn in eine Ecke, wo sie etwas unter einem Sekretär mit Glastüren hervorzerrte.Ihre schemenhaften Spiegelbilder tauchten in dem Glas vor ihnen auf wie Gespenster.»Guck mal, es hängt fest«, zischte sie.Quinn kniete sich auf den Holzfußboden und fasste nach einem kleinen Messinggriff.»Was ist das?«»Eine Kiste.«»Das sehe ich.Aber was ist drin?«»Wir müssen sie rausziehen, um sie zu öffnen.«»Was ist drin?«»Zieh sie raus.«Aufgebracht zerrte Quinn, bis er die Kiste losbekam.Irgendwas fiel vom Sekretär herunter und rollte hinter einen Vorhang.Unwillkürlich legten sie eine Pause ein, bevor sie sich wieder an der Kiste zu schaffen machten.Als er sie freibekommen hatte, löste Quinn die Metallschließen, musste aber feststellen, dass das Ding abgeschlossen war.Sadie zog einen großen Schraubenzieher aus ihrer Tasche.»Hier.Probier’s mal damit.«Quinn war beeindruckt.Er zwängte die flache Spitze des Schraubenziehers unter den Deckel, stand auf und legte sein ganzes Gewicht auf den Griff, bis die Kiste aufbrach.Sadie rutschte auf Händen und Knien vorwärts und durchstöberte den Inhalt
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