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.Tommy hob die Augenbrauen.»Ein leicht erregbarer Herr«, bemerkte er trocken.»Nun, Tuppence, wollen wir losziehen?«Als sie aus dem Hotel in die kühle Abendluft traten, stieg ein leichter Nebel auf.Estcourts Angaben folgend, bogen sie links ein, und wenige Minuten später lasen sie an einer Kreuzung: Morgan’s Avenue.Der Nebel wurde immer dichter.Er war weich und weiß und zog an ihnen in wirbelnden Schwaden vorbei.Zu ihrer Linken erhob sich die hohe Friedhofsmauer, rechts stand eine Reihe kleiner Häuser.Nach einer Weile verloren sich die Häuser, und eine hohe Hecke säumte die Straße.»Tommy, mir wird ganz unheimlich«, sagte Tuppence.»Der Nebel – die Stille.Als ob wir am Ende der Welt wären.«Tommy stimmte ihr zu: »Ja, ganz allein auf der Welt.Daran ist der Nebel schuld.Man kann die Hand nicht mehr vor Augen sehen.«Tuppence nickte.»Man hört nur das Echo unserer Schritte auf dem Pflaster.– Was war das?«»Was denn?«»Schritte hinter uns.Ich dachte, ich höre jemanden gehen.«»Du wirst auch noch das Gespenst sehen, wenn du dich so hineinsteigerst!«, sagte Tommy.»Sei nicht so nervös.Fürchtest du, dass der tote Polizist dir die Hand auf die Schulter legt?«»Lass doch, Tommy! Jetzt hast du mir erst richtig Angst gemacht!«, schrie Tuppence.Sie drehte sich um und versuchte angestrengt, den weißen Schleier, der sie umgab, mit ihren Blicken zu durchdringen.»Da, da sind die Schritte wieder!«, flüsterte sie.»Jetzt sind sie vor uns.Tommy, du kannst mir doch nicht einreden, dass du nichts hörst?«»Ja, ich höre etwas.Wahrscheinlich Schritte hinter uns.Vermutlich jemand, der auch zum Zug will.Aber…«Er brach plötzlich ab und blieb stehen.Tuppence stockte der Atem.Der Nebelvorhang vor ihnen zerteilte sich plötzlich, und da, kaum fünf Meter vor ihnen, tauchte unvermittelt ein riesiger Polizist aus dem Nebel auf.Vor einem Augenblick noch war alles leer gewesen – und jetzt stand er plötzlich da.So kam es wenigstens den beiden jungen Leuten vor, deren Fantasie überhitzt war.Als dann der Nebel noch mehr zur Seite wich, traten die Gegenstände wieder deutlich hervor wie auf einer Bühne, wenn sich der Vorhang hebt.Ein großer, blauer Schutzmann neben einem roten Briefkasten und hinter dem Gartenzaun ein weißes Haus.»Rot – weiß – blau«, sagte Tommy.»Sehr malerisch.Aber wirklich kein Grund zur Angst.Komm, Tuppence!« Er hatte bereits entdeckt, dass der Polizist ein wirklicher Polizist und überdies nicht annähernd so gigantisch war, wie er ihnen vorhin erschien, als er so plötzlich aus dem Nebel auftauchte.Doch als sie weitergehen wollten, erklangen hinter ihnen Schritte.Ein Mann eilte an ihnen vorbei.Er bog in das Gartentor des weißen Hauses ein, stürmte die Freitreppe hinauf und trommelte gegen die Haustür.Gerade als die beiden den Polizisten erreichten, der dem Mann entgeistert nachschaute, wurde dieser in das Haus eingelassen.»Der hat es aber sehr eilig!«, bemerkte der Polizist.Er sprach breit und bedachtsam, wie jemand, dessen Gedanken nicht allzuschnell heranreifen.»Er gehört zu den Leuten, die es immer eilig haben«, versetzte Tommy.Langsam wandte der Polizist seinen Blick Tommy zu und fragte mit deutlichem Misstrauen: »Ein Freund von Ihnen?«»Nein«, sagte Tommy.»Kein Freund.Aber ich weiß zufällig, wie der Mann heißt.Reilly ist sein Name – Reilly!«»Aha! Na, dann wollen wir mal unseren Rundgang weitermachen.«»Können Sie mir bitte sagen, wo das ›Weiße Haus‹ ist?«, fragte Tommy.Der Polizist wies mit dem Kopf auf das Gebäude neben ihnen.»Hier, Sie stehen direkt davor.Es gehört Mrs Honeycott.« Er schwieg.Dann fügte er erklärend hinzu: »Ein nervöses Frauenzimmer.Lebt in ständiger Angst vor Einbrechern.Sie bittet mich immer, ihr Haus und ihr Grundstück abzusuchen.Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, werden sie oft wunderlich.«»Also schon in den reiferen Jahren, wie?«, sagte Tommy.»Wissen Sie zufällig, ob zurzeit eine junge Dame bei ihr wohnt?«»Eine junge Dame?« Der Polizist grübelte angestrengt.»Eine junge Dame? Nein, das kann ich Ihnen nicht sagen.«»Vielleicht wohnt sie gar nicht hier«, warf Tuppence ein.»Und vielleicht ist sie noch gar nicht nachhause gekommen – sie hat erst kurz vor uns das Hotel verlassen.«»Oh!«, sagte der Polizist plötzlich.»Jetzt, wo Sie es sagen, fällt es mir wieder ein: Vor drei oder vier Minuten ungefähr ist eine junge Frau in das Haus gegangen.Ich habe sie gesehen, als ich die Straße heraufkam.«»Mit einem Pelzcape aus Hermelin?«»Ja, ich glaube, sie hatte so etwas um die Schultern.So eine Art weißes Kaninchen.«Tuppence lächelte.Der Polizist ging seines Weges, in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und die beiden wandten sich dem Tor des »Weißen Hauses« zu.Plötzlich hörte man einen schwachen Schrei im Inneren des Hauses.Unmittelbar darauf wurde die Haustür aufgerissen, und James Reilly stürzte heraus.Sein Gesicht war weiß und verzerrt, und er starrte vor sich hin, ohne auf seine Umgebung zu achten.Er taumelte wie ein Betrunkener.Er wankte an Tommy und Tuppence vorbei und murmelte wie ein Besessener immerfort vor sich hin: »O Gott! O Gott! O mein Gott!«Er klammerte sich an den Torpfosten, als könne er so sein Gleichgewicht wiedergewinnen, und rannte dann in plötzlicher Panik, so schnell er konnte, die Straße zum Bahnhof hinunter.Der Polizist hatte die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen.Tommy und Tuppence schauten einander verblüfft an.»Dort im Haus muss etwas geschehen sein!«, meinte Tommy
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