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.Seine Augen blickten zum Herzzerreißen ernst drein,als er fortfuhr: »Ich weiß auch, wie sehr Ihr das Meermögt.Nun, meine Familie besitzt viele Schiffe.Ichkönnte mit Euch also die ganze Welt umsegeln.« »Nein,das könntet Ihr nicht.Schon wenn Ihr in ein Ruderbootsteigt, werdet Ihr seekrank.« Victor erbleichte, strafftedann aber mannhaft die Schultern.»Ich habe gehört,dass selbst Britanniens großer Seeheld, Lord Nelson,gelegentlich unter Seekrankheit litt.Trotzdem hat er vorTrafalgar den Sieg errungen.Aber was ist so einschnöder Krieg im Vergleich zu meiner Liebe für Euch.Sie verleiht mir die Kraft, alles zu erreichen.Für Euchwürde ich sogar meine besonderen St.-Leger-Fähigkeiteneinsetzen.«Als sie ihn verständnislos anstarrte, strahlte er: »SehtIhr, das habt Ihr nicht gewusst, oder?« Sie schüttelte denKopf.»Nun, ich muss ein wenig beschämt gestehen, dass ichstets großen Wert darauf gelegt habe, diese Gabe fürmichzubehalten.WohlausselbstsüchtigenBeweggründen, um nicht von Hinz und Kunz belästigt zuwerden.Nun denn, ich besitze das seltene Talent,voraussagen zu können, was aus vermissten Menschengeworden ist.Und zu Eurem Nutzen würde ich dieseBefähigung gern einsetzen.« »Vielen Dank, Victor, aberim Moment vermisse ich niemanden.«»Nicht einmal Eure Mutter?«»Effie sitzt gerade im Haus und nimmt wohl ihrenNachmittagstee ein.«»Nein, ich meine Eure leibliche Mutter.« »Wollt Ihrdamit etwa andeuten.Ihr könntet.« »Ganz recht.« Ernahm ihre beiden Hände.»Dazu müsstet Ihr mir nur tiefin die Augen blicken, damit ich tief genug in EuerGedächtnis eindringen kann, bis zum Zeitpunkt EurerGeburt, um das Gesicht Eurer Mutter zu erblicken.Nacheinem Moment geistiger Anstrengung bin ich danndurchaus in der Lage, Euch zu sagen, wo sich EureMutter gerade befindet - oder auch, wo ihr Grab ist.«Kate zog sich von ihm zurück, denn dieses Angebotbrachte sie völlig durcheinander.Victor hatte sich dasalles doch sicher nur ausgedacht, um sie zubeeindrucken.Aber sie hatte auch die Redlichkeit inseinen Augen gesehen - und immerhin gehörte er zu denSt.Legers.Nach all den Jahren von ihrer richtigen Mutterzu hören? Früher hatte sie sich immer gesagt, dass sieeigentlich von dieser Frau nichts mehr wissen wollte.Damit hatte sie sich nur selbst etwas vorgemacht,gemäß ihrer Art, all das beiseite zu schieben, was ihrwehtun könnte.In Wahrheit hatte Kate immer gehofft,eines Tages zu entdecken, dass ihre Mutter triftigeGründe dafür gehabt hatte, ihre Tochter auszusetzen.Und jetzt stand ausgerechnet Victor hier und bot ihr an,endlich die Wahrheit zu erfahren.»N-nein«, erklärte sie mit einem unsicheren Lächeln.»Ich will das gar nicht wissen.Meine Mutter warbestimmt kein sehr angenehmer Mensch.« »EureMutter, Kate, muss ein Engel gewesen sein.« »Engelverlassen aber nicht kleine Mädchen.Und sie bringenauch keine schlechten Mädchen wie mich zur Welt.«»Ihr seid doch nicht schlecht, sondern vollkommenwunderbar!« Er lächelte sie so verzückt an, dass sie nichtmehr anders konnte, als ihm die Wahrheit zu gestehen,gleichgültig, was das für Folgen haben würde.»Victor, inWirklichkeit liebt Ihr mich gar nicht.« »Oho, das kann ichEuch aber versichern.« »Nein, denn.denn ich habeEuch mit einem Zauber belegt.«»Selbstverständlich habt Ihr das.Ihr habt mich verhext,verzaubert, unter Euren Bann gestellt.« »Ohhhh!«,seufzte Kate und hätte am liebsten mit dem Fußaufgestampft.Bevor sie ihn aufhalten konnte, legte er seine Arme umsie und zog sie ganz nahe an sich heran.»Ich bete Euchan, Kate.Bitte, lasst mich beweisen, wie groß meineLiebe für Euch ist.Für Euch würde ich sogar mein Lebengeben.« »Das lässt sich bewerkstelligen!«Die eisige Stimme erscholl wie aus dem Nichts und er-schreckte beide.Kate drehte sich herum und erschrakbeim Anblick des dunkelhaarigen Mannes am Eingangdes griechischen Tempels.Sein Schatten breitete sichüber den Steinboden und die beiden jungen Leute aus.»Val«, murmelte Kate ergriffen.Ihr war noch nie aufge-fallen, wie großartig und überwältigend er erscheinenkonnte.Er näherte sich ihnen wie ein Raubtier undwirkte beinahe gefährlich.Kate erschauerte.»Was füreine Überraschung, Val, ich habe dich gar nichterwartet.«»Das sehe ich sehr deutlich.«Die junge Frau lief rot an, und erst jetzt fiel ihr auf, dassder Jüngling immer noch seinen Arm um sie gelegt hatte.Sie befreite sich von ihm.»Victor hat nur.er wollte ge-rade nur.« »Ich vermag durchaus zu schließen, was erwwrwollte.« Er bedachte seinen Vetter mit einembedrohlichen Blick.Der Jüngling starrte ihn mit offenemMund an und schien noch nicht so recht begriffen zuhaben, wie sehr Valentine sich verändert hatte.Aber erbesaß die Geistesgegenwart, sich vor dem Arzt zuverbeugen.»Hallo, Valentine, Ihr seht ja bemerkenswert gut aus.Was habt Ihr denn mit Eurem Gehstock angestellt?«»Ihn in tausend Stücke zerschlagen«, entgegnete derArzt und machte Miene, das Gleiche jetzt auch beiseinem Vetter in Angriff zu nehmen.Victor lachte unsicher, weil er glaubte, dass Valentinezu scherzen beliebte.Kate hingegen beschlich dasGefühl, dass es Val durchaus ernst damit war.»Victorwollte gerade gehen«, warf sie jetzt rasch ein.»Nein,wollte ich nicht.«Sie bedeutete dem Trottel mit einem Blick, zuschweigen.Doch der beachtete sie nicht, sondern bautesich mannhaft vor seinem Vetter auf.»Ich kann mir vorstellen, aus welchem Grund Ihrgekommen seid, Valentine.Sicher hat Lance Euchhergeschickt, um mir die Sache auszureden.Aber es istmein fester Wille, Kate zu heiraten, und nichts, was Ihrvorbringt, kann mich davon abbringen -« Seine Stimmeerstickte, als Val ihn am Kragen packte.»Also gut, redenwir darüber«, krächzte der Jüngling.Kate starrtefassungslos, als der Arzt Victor gegen eine Säuleschleuderte.»Ich habe in meinem Leben viel zu viel Zeit damit ver-schwendet, auf Idioten wie Euch einzureden.Also sageich es jetzt mit einfachen Worten: Ihr haltet Euch vonKate fern.«»A-aber«, stammelte der Jüngling.»Ich versichere Euchbei allem, was mir heilig ist, bei Kate nur dieehrenhaftesten Absichten zu verfolgen.«»Wen scheren schon Eure Absichten?« Val stieß Victorwieder, sodass dieser mit dem Kopf gegen eine derSäulen prallte.»Wenn Ihr Kate noch einmal anfasst,bringe ich Euch um.«Er sah so aus, als wolle er das jetzt schon tun.»Val, hörauf!«, rief Kate.»Lass ihn gehen!« Niemals hatte sie sichvorgestellt, einmal jemanden vor diesem so sanften Arztbeschützen zu müssen.»Bitte!« Sie fiel ihm in den Arm.Er sah sie wütend an,ließ dann aber von seinem Vetter ab.Victor stolperte einpaar Schritte von ihm fort, rieb sich den Hinterkopf undbetrachtete den Arzt verletzt und verwirrt.»Zur Hölle,Valentine, was ist bloß in Euch gefahren?« »Das fragt Ihrmich? Was ist nur über Euch gekommen, Knabe? HabtIhr Euch etwa eingebildet, ich würde tatenlos zusehen,wie Ihr Euch an Kate vergreift?« »Nein, Val, bitte, Ihrversteht nicht.Victor meint das alles nicht wirklich so -«»0 doch!«, rief der Jüngling.»Ich liebe Euch vonganzem Herzen, und ich verstehe nicht, warum er sich indieser Weise einmischt.«»Weil sie zu mir gehört!«, erwiderte der Arzt.»Sie warimmer mein und wird das auch immer sein.« »Ihr seid inKate verliebt?«, entfuhr es Victor, und unter anderenUmständen wäre er wohl in lautes Gelächter aus-gebrochen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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